08.04.2024

Genuss­hand­werk und Schloss­kul­tur: Neue Rad­rou­ten

Rad­fah­rer am Stadt­ha­fen Senf­ten­berg, Foto: Nada Quen­zel

Mit zwei neuen Rou­ten star­tet das Lau­sit­zer Seen­land in die Fahr­rad­sai­son. Im April wur­den die Beschil­de­run­gen für die 43 Kilo­me­ter lange „Route der Genuss­hand­wer­ker“ sowie die 81 Kilo­me­ter lange „Schloss­kul­tur­route“ ange­bracht. Regio­nale Pro­dukte und archi­tek­to­ni­sche Zeit­zeu­gen: Das sind die The­men der neuen Rad­er­leb­nis­wege. 

Route der Genuss­hand­wer­ker: Radeln und Schlem­men im Lau­sit­zer Seen­land 

Wie schmeckt das Lau­sit­zer Seen­land? Die neue, 43 Kilo­me­ter lange „Route der Genuss­hand­wer­ker“ lädt kuli­na­risch inter­es­sierte Rad­ur­lau­ber in der Region ein, das her­aus­zu­fin­den. Über prak­tisch stei­gungs- und auto­freie, asphal­tierte Rad­wege sowie wenig befah­rene Neben­stra­ßen führt sie durch die was­ser­rei­che Feri­en­re­gion zwi­schen Ber­lin und Dres­den. Es ist ein fas­zi­nie­ren­des Ter­rain: Ein ehe­ma­li­ges Braun­koh­le­re­vier wan­delt sich hier zu Euro­pas grö­ß­ter, von Men­schen­hand geschaf­fe­ner Seen­land­schaft. Doch das ist nicht das Thema der Route. Es geht um regio­na­len Genuss. Und der ist am Weges­rand bei Kon­di­to­ren, Bäckern, Win­zern und Manu­fak­tu­r­in­ha­bern zu fin­den.

Begin­nen könnte der Tou­ren­tag mit einem Früh­stück im Schau­werk auf dem Markt in Alt­dö­bern. Hier hat Kon­di­tor­meis­te­rin Marie Läser 2020 ihren Traum vom eige­nen Café ver­wirk­licht. Wäh­rend Gäste fri­sche Back­wa­ren genie­ßen, kön­nen sie durch die Glas­wand den Kon­di­to­ren bei der Arbeit zuschauen.

Offi­zi­el­ler Start­punkt der Tour ist am Markt. Eine rote, damp­fende Kaf­fee­tasse ist das Sym­bol der Route der Genuss­hand­wer­ker. Sie weist den Weg zum Gro­ßräsche­ner See. Hier baut Land­wirt Andreas Wobar an der eins­ti­gen Böschungs­kante des Tage­baus Meuro Wein an. Vor etwa zehn Jah­ren setzte er seine kühne Idee vom „Wein am ehe­ma­li­gen Tage­bau“ in die Tat um und pflanzte 5000 Reb­stö­cke. Im Bis­tro an den IBA-Ter­ras­sen mit Blick auf die rie­sige glit­zernde Was­ser­flä­che und die impo­sante See­brü­cke kön­nen die edlen Trop­fen von Wein­Wo­bar ver­kos­tet wer­den. Auch Wein­berg­füh­run­gen sind nach Vor­anmel­dung mög­lich.

Die Tour führt wei­ter am Gro­ßräsche­ner See ent­lang nach Senf­ten­berg. Im ältes­ten Gebäude am Markt machte der gelernte Zim­mer­mann Mar­tin Hengst seine Lei­den­schaft für guten Kaf­fee zum Beruf und eröff­nete 2019 eine Kaf­fee­rös­te­rei. Im Kreuz­ge­wölbe ver­kauft der Röst­meis­ter hand­ge­rös­te­ten und hand­ver­pack­ten Kaf­fee. An der Kaf­fee­bar kön­nen die ver­schie­de­nen Sor­ten von der Seen­land Rös­tung bis zum Espresso El Sal­va­dor pro­biert wer­den. Im Anschluss geht es vor­bei am Sed­lit­zer und Alt­dö­ber­ner See wie­der zurück nach Alt­dö­bern.

Schloss­kul­tur­route im Lau­sit­zer Seen­land: Unter­wegs zu Zeu­gen der Geschichte

Über Jahr­hun­derte ver­lief durch das heu­tige Lau­sit­zer Seen­land die Grenze zwi­schen zwei bedeu­ten­den und kul­tu­rell ein­fluss­rei­chen euro­päi­schen Mäch­ten: Preu­ßen und Sach­sen. Bis heute zeu­gen Renais­sance- und Barock­schlös­ser, male­ri­sche Her­ren­häu­ser, his­to­ri­sche Park- und Gar­ten­an­la­gen sowie impo­sante Grenz­be­fes­ti­gun­gen von die­ser Zeit. Auf der neuen 81 Kilo­me­ter lan­gen „Schloss­kul­tur­route“ kön­nen Rad­fah­rer die viel­fäl­ti­gen und oft­mals über­ra­schen­den Spu­ren die­ser wech­sel­vol­len Geschichte ent­de­cken. Ein grü­nes Schloss vor blauen Wel­len weist den Weg.

Start der Tour ist das Museum Schloss und Fes­tung Senf­ten­berg, das bis heute von einem mäch­ti­gen Erd­wall umge­ben ist. Die im 16. Jahr­hun­dert auf den Fun­da­men­ten einer mit­tel­al­ter­li­chen Burg erbaute Bas­tion sollte die Sach­sen vor den Bran­den­bur­gern schüt­zen. Auf einem Fes­tungs­rund­gang ent­de­cken Besu­cher Geheim­gänge, einen Pul­ver­turm und ein Fes­tungs­por­tal, das nicht so leicht ein­zu­neh­men war. In der Dau­er­aus­stel­lung erfah­ren sie mehr über das Leben in der bran­den­bur­gisch-säch­si­schen Klein­stadt Senf­ten­berg im Ver­lauf der Jahr­hun­derte.

Ent­lang des Senf­ten­ber­ger Sees, über Rad­wege, Land­stra­ßen und Wald­wege führt die Schloss­kul­tur­route wei­ter in das Grenz­ge­biet zwi­schen der ehe­ma­li­gen Mark Mei­ßen und der Lau­sitz. Auf Meiß­ner Seite ent­stand im 16. Jahr­hun­dert das drei­ge­schos­sige Renais­sance­schloss Gro­ßk­meh­len. Hier lohnt ein kur­zer Zwi­schen­stopp, um ent­lang des Schloss­gra­bens und durch den vier Hektar gro­ßen Park mit Fich­ten­teich und Pavil­lon zu fla­nie­ren. Zur Ein­kehr lädt Rich­ters Gast­hof im Orts­kern. Im Anschluss geht es nach Lin­denau. Direkt am ehe­ma­li­gen Grenz­fluss Puls­nitz befin­det sich der male­ri­sche Land­schafts­park mit dem Schloss Lin­denau. Die im Stil eines eng­li­schen Gar­tens ange­legte Anlage behei­ma­tet einen wert­vol­len, his­to­ri­schen Baum­be­stand. Der Rück­weg ver­läuft über Ruh­land zurück nach Senf­ten­berg. Zum Abschluss kön­nen Rad­fah­rer im Restau­rant des Park­ho­tels ein­keh­ren: Am Ein­gang zum Stadt­park unter­halb von Schloss und Fes­tung ser­viert es boden­stän­dige Lau­sit­zer Küche.

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